16. Die Waldkampfzone an den Zingelstapfu
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An der Verlängerung des Triftgrätji in Richtung Triftalp liegt die Zingelstapfu. Woher der Name kommt, kann niemand sagen. Er bezeichnet aber eine ökologisch insofern wichtige Stelle auf der Alpenblumen-Promenade, als an diesem südlichen Gebirgsvorsprung der Südwind über den Monte-Moro-Pass mit voller Wucht auf die Weissmieshänge auftrifft. |
Die exponierte Lage der Zingelstapfu macht diese zu einem wunderbaren Aussichtspunkt talauf- und talabwärts ins Saastal und aufs gegenüberliegende Saas Fee. Gerade diese Lage hat aber auch ihre Nachteile. Weil sie exponiert ist, setzen Wind und Wetter stärker am Boden an. Die Humusbildung ist dadurch an extremsten Stellen erschwert. Das erklärt, dass sich hier auch nur Pflanzenpioniere halten können. Alpenpflanzen, die mit wenig Humus klarkommen. Und solche, die Wind und Wetter besonders gut standhalten und auf kargeren Böden überleben können. |
Der Grossblütige Gemswurz bietet hierzu ein pfahlartiges, kräftiges Wurzelwerk, das auf den Standort-Charakter der ehemaligen, jetzt verfestigten Geröllhalde und alten Gletscher-Grundmoräne hinweist. Die Glockenblume steht in einem an den meisten Stellen mittlerweile gut durchbildeten alpinen Rasen. Der Feldenzian siedelt bevorzugt an solch exponierten, einmal feucht, dann wieder ausgetrockneten Stellen. Der Rasen durchläuft hier bis zur Triftalp mehrere Höhenstufen und zeigt in seiner Vegetation auch diesen Wechsel durch mehrere niedrige Sträucher wie: Moorbeere, Krähenbeere, Preiselbeere und Heidelbeere. Im nördlich gerichteten Lärchenwald begegnen wir dem gelb blühenden Wald-Wachtelweizen. Es ist eine reiche und abwechslungsreiche Alpvegetation |
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