18. Die Suonen auf Triftalp
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Als im 13. Jahrhundert durch Walserzüge die Seitentäler der Rhone mehr und mehr besiedelt wurden, stellte sich besonders in den trockeneren Gegenden die Frage nach einer gesicherten Zuführung von Wasser auf hoch gelegene Siedlungsplätze und Weiden. Klar, dass diese Wasserversorgung ein wichtiges Anliegen war, zumal das Saastal eine ausgesprochen trockene Region ist. Wasserleitungen waren schon von alters her im Wallis bekannt. Ohne eigenes Bewässerungssystem wären viele Wiesen rasch verdorrt und überhaupt nicht kultivierbar gewesen. |
er Wasservogt verantwortete den Unterhalt der Suonen, der in Fronarbeit oder in Wasserzinsen abzuleisten war. Solche «Gmeiwärch» sind heute noch in vielen Walliser Gemeinden üblich und dienen, da die Bewässerung heute mit modernen Systemen geschieht, der Säuberung von Alpen, dem Wegunterhalt und Arbeiten im Dienste der Allgemeinheit. So verwundert es denn nicht, dass die Talbewohner von Grund hoch oben das Wasser fassen liessen und es nach alter Wasser-Tradition zuerst in hölzernen Känneln, weiter unten in mit Steinen ausgefugten, festen Kanälen in Richtung Triftalp und bis hinunter nach Saas Grund ableiteten. Noch heute kann man versteckt im Wald oberhalb der Triftalp die alten ausgefugten Wasserkanäle bewundern. Noch heute sieht man auf der Triftalp die Zeugen früherer intensiver Bewirtschaftung. Der typische Alpstafel hatte seine eigene Kapelle, gut abgeteilte Weiden, kleine Alpställe und Sennhütten, in denen die Sennen genächtigt hatten. |
Die Suonen auf Triftalpstafel sind ein typisches bäuerliches Bauwerk, wie es im Wallis vielerorts seit Jahrhunderten errichtet wurde. Der Triftbach führte zwar meist genug Wasser, aber es schäumte im wilden Lauf, nicht benutzbar für die Alpbewohner, zu Tal. Also wurde das Wasser weiter oben in einer mit Steinen ausgelegten Fassung gesammelt und mittels Erdgräben Richtung Alp geleitet. Hangeinschnitte wurden mittels Holzkanälen überbrückt. Diese dienten auch der Wasserführung längs den Hängen. Leider sind die Suonen auf Triftalp noch nicht freigelegt. Man weiss aber, dass die ältesten dieser Suonen im Oberwallis bis ins 13. Jahrhundert zurückgehen. |
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