icon home
icon home
icon home
icon home

7. Die verschiedenen Vegetationsstufen in den Alpen

 
Botaniker gliedern die Landschaft in verschiedene Vegetationsstufen. Die einzelnen Höhenstufen bedeuten dabei für die Pflanzen andere Lebensbedingungen. Je höher man kommt, desto kürzer wird die Vegetationszeit für die Pflanzen. Die Temperaturen ändern, Niederschläge, Winde, Stürme etc. können häufiger und heftiger werden. Im Rhonetal liegt die sog. kolline (Hügel-)Stufe. Sie ist im Wallis die Zone der Laubbäume und Rebhänge, der letzten Auenwälder und der Pflanzkulturen. Darüber liegt die montane Stufe, die in der Regel die ganzjährig bewohnten Täler und Hochtäler miteinschliesst. Hier gibt es noch Pflanzkulturen wie Gärten, Obstbäume, Getreide- und Kartoffeläcker und natürlich die Mähwiesen. Der Ort Saas Grund liegt in einer montanen Vegetationszone. Allerdings in einer oberen. Wie überhaupt die Grenzen der Vegetationsstufen in den südlichen (penninischen) Bergtälern des Wallis generell um ca. 200 Höhenmeter nach oben verschoben sind. Was mit der stärkeren Sonneneinstrahlung zusammenhängt. Die Alpenblumen-Promenade liegt auf 2400 m ü. M. satt an der alpinen Zone, die zwischen Kreuzboden und Hohsaas liegt. Oberhalb Mälligas quert der Weg diese alpine Zone, die auf dem überwachsenen Moränenboden und an den mit Geröll und Schutt bedeckten Hängen eine spezialisierte Pflanzenwelt zeigt. Im Geröll zeigen sich Polster bildende Pflanzen, der Rasen auf den Alpweiden ist kurz und zäh. Die Vegetation zeugt hier von zähem Überlebenswillen.
Im Bereich des Trifftgrätji senkt sich die Alpenblumen-Promenade ins subalpine Gelände, um dieses nicht mehr zu verlassen. Sie führt durch die obere subalpine Alp-Vegetationsstufe und mündet auf der Höhe der Zingelstapfu im bewaldeten Teil. Die stramme Rodungspolitik früherer Zeiten hat diese einst waldreichen Hänge in Weideland umgewandelt und die Waldgrenze um rund 200 m nach unten verschoben. Während im oberen Teil dieser subalpinen Zone demnach Alpenblumen in bunter Vielfalt zu finden sind, sind es im unteren Teil typische Waldpflanzen-Gesellschaften, die durch die lichten Lärchenwälder einen ganz besonderen Charakter haben. Alpweiden wechseln mit vereinzelten Zwergstrauchflächen. Der locker bestockte Waldboden ist mit Alpenrosen, Preisel- und Wacholderbeeren besiedelt.
Die tiefer liegenden Wälder sind durch ihren Lärchenbestand, durch die steile Hanglage und durch den Einfluss der noch in diesem Jahrhundert betriebenen Waldweide licht geblieben. Zwergstrauch-Gesellschaften bilden in oberen Waldlagen einen dichten Unterwuchs. Sie umfassen Alpenrosen, Heidel-, Moor-, Krähen- und Preiselbeeren in struppiger, teils knöcheltiefer Vegetation. Die Vegetation reicht aber — wie ortskundige Berggänger wissen — auch weit über die Region Hohsaas hinauf. Gletscher-Hahnenfuss, Himmelsherold u. a. zähen Alpenpflanzen siedeln sogar an geschützten Stellen des Lagginhorn und Weissmies. Diese hoch gelegene Zone des meist ewigen Schnees nennen die Botaniker die nivale Vegetationszone. Sie reicht im penninischen Teil der Alpen bis fast auf 4000 m ü. M. hinauf. Hier oberhalb Saas Grunds erreicht sie am Zwischbergen-Pass 3300 m. Im Schneetälchen aber südlich der Mälliga bringt sie für die Vegetation auf tieferem Höhenniveau fast ähnliche Umweltbedingungen.